Ein Highlight in unseren Gottesdiensten sind die Impulse zu dem diesjährigen Fasten-Hungertuch von Misereor. Hier können Sie sich diese nachlesen. Viel Freude dabei:
4.
Fastensonntag:
Auf unserem Hungertuch sind viele Kinder und junge Menschen
dargestellt. Und wir wissen, dass diese für die Gesellschaft und die Kirche von
ganz großer Bedeutung sind.
Die Künstlerin Konstanze Trommer
hat das dreiteilige Bild am PC entworfen und auf Leinwand drucken lassen. Die
gedruckten Fotos wurden mit Acrylfarben übermalt und verfremdet, an manchen
Stellen Blattgold aufgetragen. Die Fotos hat sich Konstanze Trommer zum Teil
bei Misereor ausgesucht: Sie zeigen Menschen aus Misereor-Projekten in den
Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens. Andere Fotos hat die Künstlerin
selber aufgenommen, zum Beispiel die Tiere. Die beiden Mädchen im Boot sind
ihre Enkelinnen. Im Mittelpunkt des Hungertuchs stehen Kinder: Eine bunte
Gruppe lebt miteinander auf einer Sandbank, umgeben von Wasser. Der Himmel
links ist hell und blau, fast paradiesisch, auf der rechten Seite zieht ein
bedrohlicher Sturm heran - Unheil droht. Alle Kinder helfen einander. Sie
spielen, kochen, fischen Vorräte aus dem Wasser, sorgen für die Jüngeren. Was
wir nicht wissen: Warum sind sie auf der Sandbank gestrandet? Werden Insel und
Zelt dem herannahenden Sturm standhalten können?
Wir alle sind aufeinander angewiesen und mit einander wie Geschwister
verbunden. Dazu sagt die Enzyklika "Fratelli Tutti" von Papst Franziskus: Wir sind eine einzige
große Menschheitsfamilie. Wenn Krisen kommen, merken wir, dass wir uns ändern
müssen. Diesen Weg kann niemand für sich alleine gehen. Das schaffen wir nur,
wenn wir uns gegenseitig helfen, nach vorne zu schauen und Träume und Ideen zu
entwickeln.
Kinder sind Jesus ganz besonders wichtig gewesen. Christen sollten sie immer im
Blick haben und die Welt so gestalten, dass auch sie in ihr alt werden können.
3.
Fastensonntag:
In unserem
Familiengottesdienst diesen Sonntag in Andervenne geht es um den Begriff
"Eimer". Auch zur Zeit Jesu gab es schon Eimer. Man kann sich vorstellen, dass
Maria, die Mutter Jesu, ihren Sohn auch manchmal zum Brunnen geschickt hat.
Denn Wasser ist lebensnotwendig.
Ohne Wasser keine Früchte. Ohne Wasser kein Leben. Auch im heutigen Evangelium
hörten wir, dass ein Baum nicht fruchtbar war.
Auf unserem
Hungertuch sehen wir vier Eimer: ganz links sehe ich einen großen Jungen, der
sich zu zwei Eimern hinunterbeugt, zu einem weißen und zu einem gelben. Auf der
linken Seite vor dem Zelt steht ein anderer Junge, der aus einem kleineren
Eimer Wasser ausschüttet. Und dann entdecke ich noch ein ganz kleines
Eimerchen- oder vielleicht ist es auch nur ein Becher- bei den zwei Mädchen,
die im Sand spielen.
Eimer sind
praktisch und sie werden auf der ganzen Welt benötigt. In vielen Ländern kommt
das Trinkwasser nicht wie bei uns aus dem Kran, sondern es muss von einem
Brunnen geholt werden.
Vielleicht
kann uns dieses Bild deutlich machen, was für ein großes Geschenk es ist, dass
wir in unserem Land Wasser im Überfluss für uns alle haben!
Und
übrigens: an diesem Samstag ist der Internationale Tag des Wassers, es wird
daran erinnert, dass 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser
haben.
2. Fastensonntag:
Ich sehe
einen winzigen Streifen Erde, eine Sandbank, die vom Wasser umschlossen wird
und von diesem bei Wellengang leicht überspült werden kann. Ich denke an die
vielen Inseln auf den Ozeanen, die durch die Klimakatastrophe vom Untergang
bedroht sind. Ich denke auch an die Millionen Menschen auf der Flucht, die
irgendwo stranden und nicht weiterwissen. Die kleine Insel kann nicht mehr sein
als ein kurzer Zwischenstopp. Hier gibt es nichts als weißen Sand. Keine
Pflanze wächst dort, kein Baum, der Schatten wir. Ich sehe ein weißes Zelt,
eine vorläufige und notdürftige Behausung. Ich sehe vor dem Zelt eine junge
Frau mit Kleinkind; sie schauen sorgenvoll über das weite Meer in die Ferne.
Zwei Kinder blicken auf das rückwärtige Meer und sehen einen riesigen Pilz, der
vom Himmel bis zum Wasser reicht. Ist es ein Tornado? Oder ein Rauchpilz? Trotz
allem Bedrohlichen entdecke ich auf diesem Fleckchen Erde eine muntere Schar
von Kindern. Sie spielen vergnügt und schwatzen miteinander. Die größeren
Kinder und die Heranwachsenden suchen nach pragmatischen Lösungen: Wie kann es
weitergehen? Was essen und trinken wir? Wohin führt uns der weitere Weg? Auf
den Meeren der Erde gibt es tausende solcher kleinen Inseln, die bedroht sind,
vom Meer überspült zu werden. Mir stellt sich die Frage, ob uns bewusst ist,
wie wertvoll unsere Erde ist? Was es bedeutet, festen Boden unter den Füßen zu
haben? Das Bild fragt, was wir tun können und wollen, um den Bestand der Erde
zu gewährleisten. Lassen wir uns ein wenig Zeit, um zu schauen.
1.
Fastensonntag
"Ein schönes
Bild" ist es diesmal, unser Hungertuch, eines, auf dem man alles gut erkennen
kann. Eines, das man sogar mit Kindern gut anschauen kann.
Ja. Das
stimmt. Und dennoch hat dieses schöne Bild, das die wunderbare Schöpfung Gottes
mit darstellt, auch seine Herausforderungen und Anfragen. Um all das wird es an
den nächsten Sonntag gehen, wenn wir einzelne Passagen des Bildes deuten.
Konstanze
Trommer heißt die ostdeutsche Künstlerin, die dieses Bild geschaffen hat. Sie
stellt mit dem Computer Bildausschnitte her, die sie dann auch übermalt. Der
Titel des Bildes ist: Gemeinsam träumen - Liebe sei Tat.
Die Welt ist
schön: auch im Evangelium stellt der Teufel Jesus all die Reichtümer und
angenehmen Seiten des Lebens vor Augen. Und damit verbindet er die Frage: und
was ist Dir wichtig?
Vielleicht
können auch wir am Ende der Fastenzeit mit dem Bildtitel diese Frage
beantworten:
LIEBE SEI
TAT!
(geschrieben von Pfr. D. Schöneich)